Diese 10 Inhaltsstoffe solltest Du bei deiner Haarpflege besser meiden – nicht nur bei Haarausfall Teil 1 

Flaschenbild mit Kakteen

Inhalt

Warum werden in der Haarpflege häufig Substanzen  Stoffe eingesetzt, die näher betrachtet  als problematisch anzusehen sind? Ein recht umfangreiches Thema, wenn man genauer hinschaut. Daher haben wir den Beitrag in zwei Artikel aufgeteilt. Eine Übersicht über den Inhalt der einzelnen Artikel findest du hier:

Warum sind gute Inhaltsstoffe wichtig

Für dich sind Haarausfall oder andere Haarprobleme ein Thema? Oder du möchtest grundsätzlich nur Gutes an deine Haare lassen? Dann helfen dir unsere Informationen bei der Auswahl deiner Haarpflegeprodukte. Denn du wirst hier einige Inhaltsstoffe finden, um die du dann lieber einen Bogen machen solltest.

Wir denken, ein „guter“ Inhaltsstoff zeichnet sich durch gute Verträglichkeit für Haut, Haar und Körper aus. Er sollte ohne (umwelt-) schädliche Prozesse aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und und nach der Anwendung problemlos biologisch abbaubar sein.

Eine gute Verträglichkeit deiner Produkte für (Kopf-) Haut und Haar ist besonders wichtig, wenn du mit Haarverlust oder anderen Haar –  bzw. Kopfhautproblemem zu kämpfen hast. Die Inhaltsstoffe wirken sich unmittelbar auf Haar und Kopfhaut aus und haben einen direkten Einfluss auf die Haarwurzeln. Teilweise werden sie sogar über die Kopfhaut in den Körper aufgenommen. Auch deine persönliche Empfindlichkeit spielt eine Rolle. So kann eine allgemein gut verträgliche Substanz bei dir dennoch eine unerwünschte Reaktion auslösen. Diese kann sofort auftreten oder sich erst langfristig bemerkbar machen.

Viele der hier aufgeführten Inhaltsstoffe sind nicht nur in der Haarpflege weit verbreitet. Du findest sie auch in unzähligen weiteren Kosmetikprodukten. Vielleicht helfen dir unsere Hinweise auch bei der Auswahl deiner weiteren Pflegeartikel. Denn für Körper und Umwelt gut verträgliche Inhaltsstoffe sind für jeden bedeutend, der sich gesund und umweltbewusst pflegen möchte. Denn es ist nicht egal, was du deinem Körper ( und der Umwelt) zumutest. Schließlich geht es um tägliche und langfristige Anwendungen. Auch wenn die Produkte wechseln, kommen doch mehr oder weniger immer wieder die gleichen Substanzen an deine Haut.

Warum enthalten Haarpflegeprodukte häufig Substanzen, die näher betrachtet problematisch sind?

Grundsätzlich dürfen in Kosmetikprodukten nur Stoffe enthalten sein, die als „sicher“ gelten. Das heißt, sie sind für die Verwendung in Kosmetika zugelassen.

Diese Einstufung sagt jedoch nichts über ihre Wirkung, ihre individuelle Verträglichkeit oder das Herstellungsverfahren aus. So können auch „sichere“ Substanzen durchaus problematische Eigenschaften haben. Angefangen bei bedenklichen Ausgangsstoffen bis hin zu austrocknendem, allergisierendem Potential. Auch finden sich teilweise unerwünschte Wirkungen auf Körper und Umwelt. Diese Aspekte sind auch ein Grund, warum bestimmte Substanzen und Substanzgruppen in Naturkosmetik grundsätzlich nicht verwendet werden dürfen. Bei einigen Stoffen / Stoffgruppen hängt die zulässige Verwendung von dem jeweiligen Siegel ab.

Warum werden problematische Stoffe dann überhaupt eingesetzt? Der Hauptgrund: sie sind billig in der Herstellung, industriell leicht zu verarbeiten und erfüllen Verbraucherwünsche. Viel Schaum, starker Glanz und betonähnlicher Halt für die Haare. Das geht mit vielen synthetischen Stoffen einfach und preiswert. 

10 Inhaltsstoffe, die du bei deiner Haarpflege meiden solltest

Um zu wissen, was in deinen (Haarpflege-) Produkten enthalten ist, schau auf die „Ingredients“, die „INCIs“, die auf dem Etikett stehen. Die Reihenfolge sagt etwas über die Menge der Substanzen aus. Die Hauptinhaltsstoffe werden mengenmäßig sortiert: je weiter vorne ein Stoff in der Aufzählung steht, desto größer ist sein Anteil im Produkt. Die Namen werden immer in Englisch angegeben. Deshalb verwenden wir hier auch die offiziellen englischen INCI-Bezeichnungen. Genauso, wie du sie auf dem Etikett findest. 

In diesem ersten Teil schauen wir uns die folgenden Gruppen an:  Sulfate, PEG und PEG-Verbindungen, Parabene und Silikone. In Teil 2 geht es um Alkohol,  Formaldehydabspalter, Propylenglykol, Ethanolamine, Mineralöle /- verbindungen / Paraffine und synthetische Polymere.

Sulfate

hauptsächlich enthalten in: Shampoos

Sulfate sind waschaktive Substanzen, sogenannte „Tenside“. Diese Stoffe reinigen und schäumen. Tenside schließen Hautfett, Stylingprodukte und andere Verunreinigungen ein, dann können sie mit Wasser ausgespült werden.

Sulfate, meist auf Erdölbasis hergestellt, zählen zu den aggressiven Tensiden. Sie sind wahre Schaumschläger und reinigen und entfetten sehr gründlich. Auf Dauer trocknen sie Kopfhaut und Haar stark aus und schädigen die Hautbarriere. Die Folge sind Hautreizungen und Hautirritationen. Durch das  Aufquellen von Haut und Kopfhaut können Haarwurzeln in Mitleidenschaft gezogen und möglicherweise geschädigt werden. Das Austrocknen der Haare führt zu Haarbruch, das Längenwachstum der Haare wird beeinträchtigt. Zu beachten ist auch ein hohes Allergiepotential dieser Substanzen.

🔅Fazit: Auch wenn durch weitere Zusätze in den Produkten die Wirkung abgemildert wird: Bei Problemen mit Haarausfall, dünner werdendem Haar und Haar- und Kopfhautproblemen solltest du auf Sulfate verzichten. Mehr Infos zu Sulfaten und anderen Tensiden findest hier. 

INCI-Hinweis:
Endung „Sulfate“ im Namen des Stoffes

Häufig verwendet:
Sodium Lauryl Sulfate (SLS)
Sodium Laureth Sulfate (SLES)
Ammonium Lauryl Sulfate

PEG und PEG-Verbindungen

hauptsächlich enthalten in: Shampoos und vielen anderen Haarpflegeprodukten, nicht zulässig in Naturkosmetik

PEG „Polyethylenglykol“ steht für eine große Gruppe chemisch ähnlicher Verbindungen, hergestellt auf Erdölbasis. Diese Stoffe werden als Tenside (waschaktive Verbindungen) oder als Emulgatoren (Hilfsstoffe) eingesetzt. Durch ihre vielfältigen Funktionen sind sie in Kosmetikprodukten sehr weit verbreitet. PEGs schädigen die Barrierefunktion der Haut und machen sie durchlässiger für Fremdstoffe. Sie trocknen die Haut aus und haben ein Potential, Irritationen und Allergien auszulösen.

🔅 Fazit: PEGs solltest du grundsätzlich meiden. Bei sensibler (Kopf-) Haut und empfindlichen Haarwurzeln mache einen großen Bogen darum.

INCI-Hinweis:
PEG-Verbindungen: tragen ein „….eth“ im Namen. z.B. „Laureth“
PEG:  „PEG + Zahl“ …. 7… 8, z.B. PEG-8
„Polyethylen“ oder „Polyethylenglykol“

Häufig verwendet:
Sodium Laureth Sulfate
PEG-Verbindungen
PEG– ….. – Dimethicone (Silikonverbindungen)

Parabene

hauptsächlich enthalten in: Shampoos und anderen Haarpflegeprodukten

Parabene dienen als Konservierungsmittel. Sie verhindern den Befall der Produkte mit Bakterien und Pilzen und verlängern so die Haltbarkeit. Ein großes Problem der Parabene ist, dass sie über die (Kopf-) Haut in den Körper aufgenommen werden und sich dort ansammeln können. Sie stehen im Verdacht, eine hormonnähnliche Wirkung zu haben. Grund dafür ist, dass Parabene in ihrer chemischen Struktur dem Östrogen ähneln. Sie stehen auch im Verdacht krebserregend zu sein. Das wurde jedoch noch nicht bewiesen. 

Kritisch zu betrachten ist auch die mögliche Unverträglichkeit der Parabene für deine (Kopf-)Haut. Parabene haben ein allergisierendes und hautirritierendes Potential, besonders bei empfindlicher, gereizter Haut. Viele Substanzen aus der Gruppe der Parabene wurden bereits für den Einsatz in Kosmetikprodukten verboten. Die unten aufgeführten Parabene sind bis zu einer bestimmten Konzentration gesetzlich erlaubt.

🔅 Fazit: Wir finden, du solltest Parabene deinem Körper, deiner Kopfhaut und deinen Haarwurzeln nicht zumuten.

INCI-Hinweis:
Endung „-paraben“

Häufig verwendete Parabene:
Methylparaben
Ethylparaben
Propylparaben
Butylparaben

Silikone

hauptsächlich enthalten in: Shampoos und Pflegeprodukten (Spülungen, Leave-in-Conditionern, Haarmasken), nicht zulässig in Naturkosmetik

Wer bei Silikon direkt an die Fugen im Badezimmer denkt, liegt damit ganz richtig. Denn Fugensilikon ist genauso wie die in der Kosmetik eingesetzten Silikone ein Kunststoff, gewonnen aus Erdöl. Kein Wunder, dass Silikone in der Kosmetik beliebt sind. Lassen sie doch Haut und Haare sofort glatt und geschmeidig erscheinen. Noch dazu wirken sie auf den ersten Blick gut verträglich. Und sie sind billig in der Produktion. 

Kritisch sind jedoch nicht nur die erdölbasierte Herstellung und ihre schlechte Abbaubarkeit, sondern auch ihre Wirkung. Der Grund für den glänzenden Soforteffekt: die großen Silikonmoleküle lagern sich außen auf Haut und Haar. Sie bilden einen glatten Film, der die Oberfläche versiegelt. Lücken werden aufgefüllt, Schäden werden geglättet, Haare bekommen Glanz. Doch die Wirkung ist nur äußerlich. Die großen Moleküle können nicht tiefer in Haut und Haar eindringen, sie haben keine Pflegewirkung. Schäden werden nicht repariert, nur kaschiert. Unter dem Film trocknen Haut und Haar aus, Pflegestoffe werden am Eindringen gehindert. Die Kopfhaut wird in ihrer Funktion gestört: der Feuchtigkeitsaustausch, die Hautatmung und die Fähigkeit, sich selber zu entgiften, werden blockiert.

Lagern sich Silikone mit jeder Anwendung weiter an Haaren und auf der Kopfhaut ab, spricht man von einem „Build-up-Effekt“. Poren verstopfen, Haare fetten schneller und werden stumpf und brüchig. Die Industrie hat auf den „Build-up-Effekt“ mit „wasserlöslichen“ Silikonen reagiert. Diese haben sich immer mehr durchgesetzt und werden landläufig auch als „gute“ Silikone bezeichnet. Sie lösen sich jedoch nicht im Wasser auf, sondern werden einfach abgewaschen. Das verhindert das stetige Anlagern, eine nachhaltig pflegende Wirkung fehlt aber dennoch. Es bleibt bei einem kurzfristigen, äußerlichen Effekt, der bis zur nächsten Haarwäsche hält.

Silikonrückstände in den Haaren lassen sich mit einem silikonfreien Shampoo auswaschen. Es kann eine ganze Zeit dauern, bis alle Reste entfernt sind. Dann erst wird der wahre Zustand der Haare sichtbar.  Deutlich besser, aber auch teurer sind Pflanzenöle, die von Haut und Haar aufgenommen werden können. Ihre pflegenden Eigenschaften können sich nachhaltig im Innern entfalten.

🔅 Fazit: Einen Film aus Kunststoff auf der Kopfhaut, der die Hautatmung, den Feuchtigkeitsaustausch und den Stoffwechsel behindert – das brauchen deine Haarwurzeln und und Kopfhaut nicht. Und deine Haare können gut auf Substanzen ohne Pflegewirkung verzichten.

INCI-Hinweis:
Endungen -con, -cone oder -xan(e) 

Häufige Vertreter:
wasserunlösliche Silikone z.B.:
Cyclomethicone 
Cyclopentasiloxane 
Dimethicone
Dimethiconol

Wasserlösliche Silikone (auswaschbar) z.B.:
Amodimethicone
Dimethicone Copolyol/HWP
Polysiloxane 

Schau dir unbedingt den zweiten Artikel an, indem wir die weiteren sechs Inhaltsstoffe ausführlich beleuchten. Dort findest du auch ein PDF mit unserer Black List zum Herunterladen. Hier gehts zu Teil 2

Gefällt dir dieser Artikel? Dann teile ihn gerne
Facebook
WhatsApp
Twitter
LinkedIn
Email
Pinterest
Warenkorb
Nach oben scrollen